Happy gewinnt beim Startup Weekend Mittelhessen
Gründer-Wettbewerb ging in der Leica Welt in Wetzlar in die achte Runde – Über 130 Teilnehmer*innen und 10 Gründer-Pitches – Keynote von Inne-Gründerin Eirini Rapti
Wetzlar (-). Mit „Happy“ hat in diesem Jahr eine Medizintechnik-Anwendung den Sieg beim 8. Startup Weekend Mittelhessen geholt. Die Gruppe aus dem Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg rund um Team-Kapitän David Adam präsentierte am Sonntag in der Leica Welt in Wetzlar ihre Entwicklung, die langwierige Medikamenten-Tests an Kleintieren durch wesentlich schnellere Experimente an einzelnen Zellen mit Hilfe von Mikrochips ersetzen soll. Das Regionalmanagement Mittelhessen verlieh den mit 2000 Euro dotierte Hauptpreis am Ende eines dreitägigen Events, bei dem die rund 130 Teilnehmer*innen Gelegenheit hatten, Geschäftsideen zu präsentieren und mit der Unterstützung von Mentor*innen für den Pitch vor einer Jury weiterzuentwickeln.
Die Sieger-Teams des 8. Startup Weekends Mittelhessen am Sonntag nach der Preisverleihung.
Den zweiten Platz mit einer Prämie von 1000 Euro belegte das IT-Projekt „Planify: Bake“: Das Gießener Team um „Kapitän“ Ralf Pohl hatte es sich zur Aufgabe gestellt, mit Hilfe von maschinellem Lernen die Ressourcenplanung von Bäckereien zu verbessern, um die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren. Beachtenswert: Mit gerade erst 17 Jahren konnte Leon Pelikan von der Wetzlarer Goetheschule mit seinem Team die Jury ausreichend überzeugen, um für seine App „Political X Change“ den mit 500 Euro dotierten dritten Platz zu ergattern. Insgesamt hatten vier Schüler in diesem Jahr am Startup Weekend teilgenommen; Grund für das Marburger Pharma-Unternehmen CSL Behring einen Sonderpreis in Höhe von je 150 Euro für junge Talente zu stiften und dem Quartett zu überreichen.
„Wir zeigen, dass es auch in der oft geschmähten Generation Z junge Leute gibt, die etwas bewegen wollen“, sagte Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagements Mittelhessen. Insgesamt habe das Startup Weekend deutlich gemacht, wie viel Energie und Innovationskraft entstehen kann, wenn Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen, mit verschiedenen Perspektiven und Erfahrungswerten zusammenkommen, „um zu inspirieren und Wissen zu teilen“. Er appellierte an alle, die teilgenommen haben, weiterzumachen: „Wir sind an Eurer Seite und wollen Euch unterstützen.“ Insgesamt hatten sich 130 Interessierte für das Event angemeldet; über die Hälfte engagierten sich bei den über 20 Ideen, die beim „Pitchfire“ am Freitag in jeweils 60 Sekunden vorgestellt wurden.
Zehn Projekt-Teams präsentierten der Jury am Sonntag dann ihre Produktideen, darunter neben den Siegern ein Konzept zur besseren Integration von Fachkräften internationaler Herkunft, eine App zur Verwaltung und zum Schutz der eigenen Daten nicht nur in der Welt der sozialen Medien und ein Gerät, das selektiv Geräusche aus Umweltlärm herausfiltern kann. In der Jury übernahmen Dr. Lars Groenke von der CSL Behring Innovation GmbH, Karim Menn von Neosfer, Hendrik Adam von DIA die.interaktiven, Prof. Alexander Haas von der Justus-Liebig-Universität und Dr. Mandy Pastohr vom Hessischen Wirtschaftsministerium die Aufgabe, Idee und Konzepte der Gründungswilligen zu beurteilen und die drei Sieger zu ermitteln. 50 Partner unterstützen das Startup Weekend Mittelhessen; darunter das Wirtschaftsministerium und die Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI), aber auch Optik-Hersteller Schneider, Leitz Park Marketing und CSL Behring.
Dr. Pastohr, die als Abteilungsleiterin im Ministerium für Gründungen, Startups und Mittelstand zuständig ist, betonte am Freitag zum Auftakt der Veranstaltung den Willen der Landesregierung, Gründer*innen zu unterstützen. Für 2023 und 2024 seien 25 Millionen Euro für die Startup-Förderung bereitgestellt worden, „so viel wie noch nie zuvor“. Zusätzlich unterstützten Fonds mit mehreren hundert Millionen Euro Unternehmen bei der Entwicklung neuer Produkte. Geraldine Pfeffere vom Gastgeber, der Leitz Park Marketing GmbH, ermutigte die Anwesenden, sich „von dem Ort inspirieren zu lassen“, der eng mit der Entwicklung der ersten Kleinbild-Kamera verbunden sei und damit ein Zeichen für Innovation und Mut gesetzt habe.
"Entrepreneurship ist ein Sport": Eirini Rapti ging in ihrer Keynote auf die mentalen und physischen Herausforderungen beim Gründen ein.
Eine Keynote-Rede gab dem Event am Freitag den Auftaktschwung: „Entrepreneurship ist ein Sport“, sagte Eirini Rapti, Gründerin und CEO von Inne, in ihrem sehr persönlichen Beitrag. Es erfordere Ausdauer, Training und auch Erholungsphasen, sagte Rapti, die diese Erkenntnis mit ihren eigenen Erfahrungen als Gründerin untermauerte: „Ich lebte das Leben einer Athletin.“ Dabei beschrieb sie eine Reise als Gründerin, die sie physisch und mental an ihre Grenzen brachte. „Das ist die Realität von Entrepreneurship“, bestätigte anschließend auch Corinna Haas, Co-Gründerin und CEO der Inga GmbH, bevor sie den Startup-Willigen in ihrer Präsentation fachliche Tipps zum Aufbau eines funktionierenden Geschäftsmodells ga:. „Überlegt es Euch gut – ich würde es aber immer wieder so machen.“
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